Technische Lösung
Warum werden für Dachbegrünung Mineralsubstrate verwendet anstatt Acker-, Torferde, etc.:
1. Der erste Grund sind optimale Eigenschaften der Dränung – das Substrat nimmt mehr als 36%. Feuchtigkeit auf, setzt sich jedoch gleichzeitig aus Bruchstücken und Splitter zusammen, die für ausreichende Durchlässigkeit und damit für Abtransport überflüssiger Wassermengen sorgen. Die Zusammensetzung aus Materialien wie Ziegelsplitt + Lava/Porlith + Kompost sorgt außer Wasserspeicherung für die Pflanzen auch als optimale Bindung und Speicherung eines großen Teils verwendeter Düngemitteln. Überschüssiges Wasser hat keinen Halt und fließt ab. Dadurch wird das Fäulen, Ansammeln des Wassers und folglich allzu feuchter Untergrund verhindert.
2. Der Zweite Grund ist die Beständigkeit und Nachhaltigkeit dieser Materialien: Dachsubstrate aus Acker-, Torferde, Baumrinde und ähnlichen Stoffen unterliegen der Biodegeneration- bzw. der Fäulnisprozessen und dadurch verlieren an Volumen. Aus diesem Grund kann z. B. eine Meter hohe Aufschüttung aus Ackererde nach drei bis fünf Jahren um 20% bis 25% zusammen schrumpfen. Um das Volume auszugleichen, muss Substrat her. Dies ist keinesfalls das einzige Problem. Ein Größeres ist die Tatsache, dass durch Fäulnisprozesse auch die Einzelteile des Substrats zusammenschrumpfen. In Folge dessen „verschließt“ sich die Substratmasse, verliert ihre Wasserdurchlässigkeit und fängt an zu fäulen. Mineralsubstrate sind anders als die Ersatzsubstrate – beständig und nachhaltig und diesbezüglich problemfrei.
3. Der dritte Grund ist das Volumengewicht. Dabei sind folgende Werte zu unterscheiden: Das erste Wert ist Volumengewicht im „Trockenzustand“. Hier liegt unser Wert m3 bei ca. 980 kg. Bei Torfsubstraten – mit überwiegendem Torfanteil und leichter Baumrinde – ist der Wert m3 sogar 600 kg. Dieser Wert ist jedoch für statische Berechnungen unbrauchbar weil hier das Volumengewicht des Substrats bei voller Dichte und Wasseraufnahmefähigkeit berechnet werden muss. In diesem Zustand liegt der Wert unseres Mineralsubstrats bei ca. 1340 kg/m3. Bei Torfsubstraten schwanken solche Werte im Normalfall deutlich. Sie hängen von der Menge des trockenen und hochsaugfähigen Materials in der Zusammensetzung des Substrats – z. B. des Torfs. Aus diesem Grund ist ratsam und notwendig diesen Grenzwert in jedem einzelnen Fall nachzuprüfen und sich nicht verleiten lassen, weil die verwendeten Werte für Volumengewichte in trockenem Zustand werden oft für Produktmarketingzwecke benutzt.
4. Das vierte Argument ist die Materialporosität. Dieser Wert hat Einfluss auf Bindung des Sauerstoffs in der Erde, was wiederum für optimale Verwurzelung der Pflanzen sorgt. Allgemein gilt, je höher der Sauerstoffanteil in der Erde, – optimaler Wert 9% – umso besser entwickelt sich das Wurzelgeflecht. Unser Mineralsubstrat verdichtet sich ohne dass er den Sauerstoff herauspresst und besteht eher aus brüchigen und porösen, statt kleinen und pressbaren Stücken. Dies hat zur Folge dass es auch im verdichteten Zustand genügend Sauerstoff bindet. Torfsubstrate zersetzen sich im Laufe der Zeit in winzige zum Teil leimartige Partikel die sich durch mechanische oder natürliche Einwirkung verdichten und den Sauerstoff aus der Erde herauspressen.
5. Der fünfte Grund für Verwendung des Mineralsubstrats sind seine Eigenschaften unter extrem trockenen Bedingungen bei extensiv bewirtschafteten und nicht bewässerten Dachgrünflächen währen der Sommerzeit. Bei Verwendung der Acker- bzw. Torferde bei Substraten bilden sich bei dieser Mischung durch Trockenheit Risse, wodurch das Wurzelgeflecht der Pflanzen beschädigt wird. Im Vergleich dazu ist der Mineralsubstrat beständig. Nur wenige Teile trocknen aus und flächendeckend bilden sich keine Risse. Dank dieser Eigenschaften kann man das Mineralsubstrat bereits ab der Minimalstärke von fünf Zentimeter verwenden.